vortrag
jeanne de bont and henk lamers
„type sync”
datum_mittwoch, 26. november 2008
zeit_19:00 uhr
ort_designforum | mq
trotz ihrer mehr als 30jährigen zusammenarbeit zählen jeanne de bont (1954) und henk lamers (1956) zu den am wenigsten bekannten niederländischen pionieren der typographie.
sie schufen dutzende von alphabete, einige davon unverfroren experimentell. dennoch blieben diese alphabete ausnahmslos unbekannt oder ungenannt, weil sie entweder das produkt von betriebsinternen arbeitsvorgängen für eine der großen firmen waren, für die de bont/lamers arbeiteten, oder weil sie teil von persönlichen musik-, dokumentar- oder animationsprojekten waren. de bont und lamers empfanden nie die notwendigkeit, irgendeine ihrer schriftformen als kommerzielle schrift herauszugeben.
als total design 1979 die stelle eines graphik designers ausschrieb, erreichten de bont/lamers es, gemeinsam diese stelle anzutreten. td war damals auf seinem höhepunkt und mehr oder weniger im begriff, die niederlande nach funktionellen standards umzugestalten.
abseits der arbeit für td, entwickelten de bont/lamers eine serie von randprojekten, die 1983 in pieter brattinga’s amsterdam gallery als siebdrucke präsentiert wurden. ungefähr zu dieser zeit entwarf das duo ‚dialoog’ (dialogue), eines der ersten niederländischen schrift-experimente als computer graphik, entwickelt mit hilfe der elektronik-abteilung der delft university of technology.
1984 machte gerard unger de bont mit océ, einem niederländischen hersteller von bürogeräten bekannt, für den unger als typographischer berater arbeitete. lamers, der für den betrieb freiberuflich arbeitete, wurde ebenfalls angestellt, um die projekte besser im überblick zu behalten. gemeinsam mit martin majoor, fred smeijers und evert bloemsma entwickelten sie schriftformen und die benutzeroberfläche für das erste seiten-layout-system der niederlande, das océ 6000 system. studenten dieser zeit waren just van rossum und peter verheul.
1992 wechselte de bont zu philips design, lamers folgte vier jahre später nach. dort entwarfen sie benutzerfreundliche schnittstellen für digitales equipment, websites, cd-roms und dvd’s. später wechselten sie in das philips strategic design department, wo sie acht jahre lang als design-forscher arbeiteten.
während jeanne de bont immer noch für philips design arbeitet, hat henk lamers nun seine eigene firma, ‚loftmatic’. dort entwickelt er ton-, animations- und multimedia-projekte und dokumentationen, immer in enger zusammenarbeit mit jeanne de bont.