vortrag_gespräche an der graphischen
max bollwage
„wie die groteskschrift entstand und warum sie so heißt”


datum_mittwoch, 25. april 2012
zeit_19:00 uhr
ort_designforum | mq


die entstehung der serifenlosen schriften ist in den lehr- und geschichtsbüchern meistens sehr unklar und oft sogar falsch dargestellt. die namen ›grotesk‹ und ›egyptienne‹ werden nur ungenügend erklärt und das spärliche bildmaterial ist in fast allen büchern dasselbe. die autoren beschränken sich auf die entwicklung der druckschrift und berücksichtigen nicht das reiche schriftgeschehen außerhalb der schwarzen kunst. aber gerade bei den bildhauern, schildermalern und lithografen, für die die entwicklung neuer formen nicht mit so hohen kosten verbunden war, wie in den schriftgießereien, spielten sich die veränderungen zuerst ab. da die entwicklung serifenloser schriften in deutschland durch die vorherrschaft der fraktur verzögert wurde, stützt sich der vortrag zum teil auf die forschungen von james mosley, dem ehemaligen leiter der ›st bride printing library‹ in london.

max bollwage
ist grafikdesigner, typograf und kalligraf. nach dem abitur studium in hildesheim, hannover und wiesbaden. arbeit als atelierleiter und art direktor in einer werbeagentur, einem pharmakonzern und als chefdesigner in buch- und zeitschriftenverlagen. zuletzt arbeitete er im eigenen designbüro in stuttgart. er erhielt auszeichnungen im in- und ausland und war lehrbeauftragter an verschiedenen fachhochschulen. er veröffentlicht fachbücher und -aufsätze und hält vorträge und gastvorlesungen über design und schrift.