buchgespräch
bonbon – valeria bonin, diego bontognali
„meret oppenheim, worte nicht in giftige buchstaben einwickeln”


datum_dienstag, 9. dezember 2014
zeit_19:00 uhr
ort_hauptbücherei wien


bonbon entwirft gestalterische lösungen mit programm und detailliebe. im engen dialog mit unseren kunden entwickeln wir gestaltung, die zeitlose wertigkeit besitzt. materialität, typografie, funktionalität und semiotik sind zentrale punkte, denen unser augenmerk gilt. zu unseren auftraggebern gehören personen, organisationen und unternehmen, die wert auf handwerkliches geschick und thematischen tiefgang legen.
» www.bonbon.li

valeria bonin
*1978, zürich
seit 2013 — unterrichtet an der fachklasse grafik,
schule für gestaltung st. gallen
2012/2013 — didaktikkurs modul 1+2: studiengang ehb
für nebenberufliche lehrpersonen
seit 2005 — unterrichtet an der
f+f, schule für kunst und mediendesign, zürich
2003 — gründung der firma «bonbon» in zürich
mit diego bontognali
2003–2007 — unterrichtet an der in.vers, schuel für gestaltung, olten
2001 — praktikas in japan
1997–2002 — studium an der hgkz,
visuelle gestaltung, diplom fh
kinder im alter von zehn und sieben jahren

diego bontognali
*1977, genf
nicht ambidexter polyglott
seit 2011 — unterrichtet grafik an der hslu, luzern
seit 2008 — unterrichtet grafik an der écal, lausanne
2003 — gründung der firma «bonbon» in zürich
mit valeria bonin
2002–2003 — visuelle kommunikation des schauspielhauses zürich, 
mit alex trüb
2001 — praktikum bei simplestudio und tholön kunst diseño, buenos aires, assistenz an der universidad de buenos aires
1997–2002 — diplom fh in visueller gestaltung an der hgkz, zürich
1997 — matura, genf 

auszeichnungen
2014 — schönste bücher aus aller welt, goldene letter
für «meret oppenheim, worte nicht in giftige buchstaben einwickeln»
2013 — schönste schweizer bücher
für «meret oppenheim, worte nicht in giftige buchstaben einwickeln»
2010 — eidgenössischer preis für design für «verschiedene publikationen»
2008 — swiss poster award,
kategorie kultur, goldmedaille
für «konstantin grcic-plakat»
2007 — schönste schweizer bücher
für «freibad letzigraben» und
«umsichten – ansichten»
2003 — eidgenössischer preis für design für «typografieren – atlas und revier»
2002 — schönste schweizer bücher für «typografieren – atlas und revier»
2002 — förderpreis der hochschule für gestaltung und kunst zürich
goldene letter 2014 (höchste internationale auszeichnung)


lisa wenger, martina corgnati
meret oppenheim. worte nicht in giftige buchstaben einwickeln

das autobiografische album «von der kindheit bis 1943» und unveröffentlichte briefwechsel

gestaltung: bonbon, valeria bonin und diego bontognali, zürich
druck: dza druckerei zu altenburg, altenburg
verlag: scheidegger & spiess, zürich
isbn: 978-3-85881-375-6

ein gravitätischer foliant von beträchtlichem umfang widmet sich dem briefnachlass von meret oppenheim. kern dieser quellenerschließung ist das faksimile des hier erstmals veröffentlichten albums »von der kindheit bis 1943«.
die gestalterische herausforderung besteht darin, eine große zergliederte menge an text so zu organisieren, dass er nicht nur aus pflichtgefühl gelesen wird. andererseits gebietet hier der umstand typografische diskretion, dass oppenheim die zurschaustellung der eigenen persönlichkeit zuwider war.

die schrift in großem lesegrad ist nur schwach durchschossen. ihr ausgeprägter fettfein-duktus lässt den zweispaltigen satz jedoch gut durchlüften. die anmerkungen sind ungewöhnlich gestellt, nämlich ein- oder zweispaltig in schmalster breite zwischen die hauptspalten. die schrift ist in dunklem grau gedruckt. alles wirkt sehr höflich und gegliedert. großartig umgesetzt ist die idee, im faksimileteil den fond jeder albumseite buntpastellig zu ändern. der papierwechsel unterstreicht die kostbarkeit der originalen dokumente.

unprätentiös, aber selbstbewusst präsentiert sich das werk in einem gewebekaschierten kartonumschlag, auf dem die elemente der gestalterischen ordnung anklingen.